Aber ich weiß ja mittlerweile, dass grade einfach Pause ist und wenn Silke wiederkommt und die Feiertage vorbei sind wird es ja wieder mehr. Würde halt nur gerne jetzt schon ganz viel machen, aber gut, so habe ich mehr Zeit für andere Sachen und versuche dafür die Aufgaben, die ich betrauen soll (und das ist vor allem der Social Media Auftritt auf Twitter) besonders gut zu erfüllen.
Jetzt aber mal zu dem, was wir heute gearbeitet haben; wir haben Zapallo-Kürbis geschnitten und zum Trocknen ausgelegt, damit man daraus Kürbismehl machen kann. Klingt simpel, ist es auch. Man braucht halt nur eine Anlage zum Trocknen und viiiiiel Sonne.
Auf lotuyo gibt es dafür eine Art großes, dreieckiges Glashaus, welches mitten im Freien steht, so dass die Sonne ungehindert darauf knallen kann und alles und jeden, der das Pech hat, sich innerhalb dieses Glashauses zu befinden, innerhalb weniger Tage zu Tode brutzelt.
Weil meine Oma Physikerin ist, und auch in mir noch unentdeckte Talente stecken, die bis jetzt nur noch nicht ausreichend gefordert wurden, als dass sie schon hätten zu Tage treten wollen, habe ich mich natürlich gleich direkt sofort gefragt, wie das mit dem Wasser geregelt wird, dass bei der ganzen Trocknerei aus den Lebensmitteln austritt.
Höret und lernet:
Die Anlage besteht aus zwei Teilen, einem verglasten Teil und einem mit Plastik überspannten Teil,die allerdings räumlich nicht voneinander getrennt sind.
Letzterer dient einzig und allein zum Aufheizen der Luft, welche mittels einen Ventilators, der wiederum durch ein Solarpanell auf dem Hausdach betrieben wird, in den zweiten Teil der Anlage bewegt wird. Dort staut sich nun die heiße Luft, was zwei super Effekte hat. 1. wird dem Kürbis noch heißer und er trocknet noch schneller aus und 2. werden durch die zirkulierende Luft die Wasertröpfchen hin und her bewegt, die schließlich entweder durch kleine Öffnungen im Hausdach, oder der vergitterten Seite entweichen können.
Zur Veranschaulichung habe ich das ganze im Folgenden nochmal bildlich dargestellt.
Mitarbeiter des Nobelpreiskomitees können mich übrigens unter folgender Rufnummer erreichen: 62724238.
Ich akzeptiere aber auch andere Preise.
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Ventilator, heiße Luft, Lebensmittel, Wassertröpfchen, Sonne. Klar so weit? |
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Der Kürbis... |
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...wird geschnitten... |
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...gesammelt... |
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...und wie ein Mosaik zum Trocknen ausgelegt. Die Scheiben dürfen sich nicht berühren, damit der Kürbis auch gut von allen Seiten durch trocknet. |
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Auch die Kerne werden weiter verarbeitet, gewaschen... |
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...und getrocknet (is ja mal janz wat neues). |
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Und etwa so sollten die dann nach ein paar Tagen aussehen. |
Jetzt mal zu etwas ganz anderem. Das Wasser ist heute noch nicht ein einziges Mal ausgefallen, jupieeee!!! Dafür geht seit 6 Uhr der Strom nicht mehr. Zum Glück, ich dachte schon ich müsste mich heute normal duschen und mir am Ende noch die Haare waschen. Wenn ihr diesen Post sehen könnt, heißt das allerdings, dass der Strom dann doch irgendwann mal wieder funktioniert haben muss. Wie es dann allerdings wieder mit dem Wasser aussieht...
Mittlerweile ist es Abends (habe den ersten Teil des Posts heute Vormittag verfasst) und ich bin voll gut gelaunt, weiß auch nicht wieso. Neben mir sitzt Randí, einer der Hunde. Ich glaube ehrlich gesagt, dass er denkt er sei eine Katze. Oder er denkt er sei ich.
Wieso? Er kommt ständig angekuschelt, streicht um deine Beine und will gestreichelt werden. Wenn du diesem Willen nicht nachkommst, rückt er immer Nähe, legt seinen Kopf auf deinen Schoß und schaut dich mit seinen süßen Hundeaugen an. Der einzige Unterschied zu der Katze ist, dass Randí stinkt. Vielleicht denkt er also wirklich er sei ich...
Mein Nachmittag war eigentlich echt schön (schon wieder so eine schlechte Überleitung, die Qualität meiner Posts scheint durch deren hohe Quantität echt gefährdet zu sein). Ich bin mit Monica runter zu dem Haus der Familie gefahren, bei der sie sechs Mal die Woche auf den kleinen Félipio aufpasst. Félipio ist echt krass. Der kleine ist zweieinhalb und spricht noch nicht so wirklich, aber kein Wunder, er wächst viereinhalb sprachig (!) auf. Eltern Italiener und ausgewandert, wohnt in Panama also Spanisch, hat in Monica eine Ersatzoma gefunden, die mit ihm Schwitzerdütsch redet und Silke und Luke sprechen mit ihm normales Deutsch. Und heute lag bei denen zu Hause noch ein Englisch sprachiges Kinderbuch, dessen Lesezeichen in der Mitte des Buches darauf schließen ließ (voll Detektiv Style und so), dass ihm seine Eltern auch noch auf Englisch vorlesen! Und das Faszinierende ist, er scheint alles zu verstehen, egal welche Sprache man mit ihm spricht. Und dazu ist er auch noch wirklich süß. Wenn ich nochmal 2,5 wäre...
Genug jetzt mit der Schwärmerei! Nicht dass ich hier noch jemand einen Grund findet eifersüchtig zu werden ;) :*
Ich war jedenfalls joggen. Oh yes, I'm so sporty und ich muss es jedem unter die Nase reiben, damit du, ja genau du da, jetzt ein ganz schlechtes Gewissen bekommst und dir denkst, boah, so wie die Charlotte, so wäre ich ja auch gerne. Nicht dass du das nicht eh schon denken solltest... ;)
Und klar, joggen finde ich total schei...schön. "Ich geh da immer total drinn auf und vergess alles um mich herum. Dann lauf ich und lauf ich und merke garnicht, dass ich schon 12 km hinter mir habe ahahahahaha (hier bitte ein affektiertes Lachen vorstellen)". Schön für dich du blöde Fantasie-Tussi, dich gibt's eh nicht, also halt die Klappe.
Und ich war alleine. Der gesamte f*cking Strand war menschenleer. Ich kam mir vor wie ein texanischer Bahnhofsbesitzer in der amerikanischen Prärie des 18. Jahrhunderts, der noch auf den ganz großen Durchbruch wartet...
Aber jetzt mal im Ernst. Stellt euch das mal szenisch vor. Ein langer Sandstrand in der Totalen. Leer. Hier und da ein angeschwemmter, durch den Pazifik rund gespülter Ast. Dramatische Musik. Sekündlich trifft eine Welle auf das flache Land. Und diese Welle, die seit Monaten den größten Ozean unserer Erde durchquert hat, bricht plötzlich. Zum ersten Mal in ihrem Leben. Wird zu Schaum und fließt, unter der nächsten ankommenden Welle, zurück in den Ozean. Das allein ist doch schon ein kleines Wunder, findet ihr nicht?
Wo war ich? Ach ja, also dieser leere Strand ist wie gesagt sehr lehr. Nur ein Mädchen ist da. Und sie läuft. Niemand weiß wieso, niemand weiß wohin. Man sieht ihr Gesicht nicht genau (ihr wisst natürlich wer das ist, aber das ist Insider Wissen und mit dem dem Nutzen dieser Website seid ihr vertraglich zu Stillschweigen verpflichtet), aber mit jedem Schritt ihres athletischen attraktiven Körpers...ok lassen wir das. Ich hab selbst keinen Bock mehr auf mein Gesülze wegen zwei Minuten Sport.
Aber bei diesen Bildern bekommt man doch einfach Lust mitzumachen...
Ok ich hör jetzt auf. Wirklich!
Ich erzähl euch lieber von den echten Cowboys, die ich heute gesehen habe. Ok da gibt's jetzt auch nicht sooo viel zu erzählen. Wir saßen halt im Auto und dann waren da so Kühe auf der Straße und zwei Cowboys haben so ne andre Kuh mitm Lasso gefangen. Ende
Ja und sonst? Nachm joggen hatte ich noch einen entspannten Nachmittag mit Monica und Félipio im ultra klimatisierten Haus, das war wirklich sehr entspannt, und ich habe Monica besser kennen gelernt. Und dann habe ich noch einen riesigen blauen Schmetterling gesehen, so einen wie Oma Berthild bei sich zu Hause aufgespießt an der Küchenwand zu hängen hat, nur eben nicht aufgespießt. Jetzt sitze ich hier, das Gesicht glänzend vom Mückenspray, und schreibe, während ab und zu ein Glühwürmchen durch den Garten schwebt (Glühwürmchen sind by the way schon ziemlich cool finde ich. Sollte man in Deutschland auch mal einführen).
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Diese geschmackvolle Disko Kugel Weihanchtsdeko schmückt jetzt übrigens unser Haus. |
Aber weil es schon spät ist, ich morgen nach David fahre und ich meine tägliche Lektion Spanisch noch nicht gelernt habe, ist dieser Post jetzt am Ende angelangt.
Ich möchte an dieser Stelle nur nochmal zwei Dinge ansprechen, die mir beide aus unterschiedlichen Gründen wichtig sind.
1. Danke für die 30 Zugriffe auf meinen Blog innerhalb der letzten 24 Stunden. 30 klingt zwar nicht sehr viel und es gibt Menschen, die, mit dem was sie Schreiben, Hunderttausende erreichen, aber das ist ja garnicht mein Ziel. Ich freue mich einfach nur, dass es anscheinend doch so viele Menschen gibt die interessiert, was ich hier eigentlich mache, dass es ganz schön teuer wäre euch alle zum Essen einzuladen (sogar für panamische Verhältnisse).
2. Habe ich vor ca. drei Stunden erfahren, dass es in meiner Heimatstadt Berlin wohl einen Terroranschlag gegeben hat. Früher oder später würde das passieren, das wussten wir alle, aber ich bin selber erstaunt darüber gewesen, dass mich das letztendlich doch etwas mitgenommen hat, gerade weil ich im Moment so weit weg von all jenen bin, die ich liebe. Ich will jetzt hier keine großen Reden schwingen von wegen man soll jetzt an die Familien der Opfer denken etc.. Ich hoffe nur, dass es euch allen gut geht. Dass ich bis jetzt noch nichts von niemanden, weder Freunden noch Familie, gehört habe, ist wohl ein gutes Zeichen. Falls es aber doch irgendwas gibt, sowohl positiv als auch negativ, bin ich per Mail charlotte.reinicke@gmail.com oder per Skype (gebt einfach meine Mailadresse ein), sowie über whatsapp unter meiner deutschen Nummer und über SMS und Telefon unter meiner panamaischen Nummer (siehe oben Stichwort Nobelpreis, Vorwahl +507 nicht vergessen) gut zu erreichen.
Ich habe euch lieb und denke ganz doll an euch!
❤Charlie
Hi Charlie,
AntwortenLöschenich habe nun mal die Zeit gehabt mir alle deine Panama Reiseberichte in Ruhe und auf mehr als meinem 5,5" Handydisplay durchzulesen:)
Es macht Spaß sich vorzustellen, dass du es Temperatur mäßig besser hast als wir, mit kurz vor Weihnachten so um die 4°C Außentemperatur;)
Ich wünsche dir auf jedenfalls viel Spaß und viele gute neue Erfahrungen da drüben!!
Ich denke ja du hast recht wir alle haben es irgendwo erwartet, dass es früher oder später zu einem Anschlag in Berlin kommen wird, ich denke aber wir alle haben gehofft das es nie eintreten wird:(
Beim Lesen viel mir auf das ihr ja etwas mehr getrunken habt, ich denke das hättest du dir in Australien in zweierlei Hinsicht nicht erlauben können, da erstens Alk Abgabe erst mit nachweislich über 21 geschieht (wie ist das eigentlich in Panama?) und zweitens eine Dose Bier (330 ml) schlappe 5 bis 10 Euro kostet :D, also kostengünstig was alkoholisches trinken geht anders :P
Viele Grüße aus Berlin
Fußi
P.S. Mal ein wenig Kluggeschissen dazu :) Glühwürmchen haben wir in Deutschland (ich habe sie bis jetzt vorrangig in Bayern und Sachsen-Anhakt selbst gesehen denke aber das sie auch in Berlin und Umgebung zu finden sein sollten) ;)
Hallo danke erstmal für den lieben Kommentar. Dass sie den Täter noch nicht gefunden haben ist schlimm, aber ich hoffe wir müssen nicht mehr allzu lange warten. Und das ist in Deutschland Glühwürmchen gibt, wusste ich tatsächlich noch nicht. Ich hatte jedenfalls noch nie welche gesehen und mich aufgrund dessen sehr gefreut.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Charlie