Sonntag, 18. Dezember 2016

Neue Klogeschichten und die Sache mit Weihnachten

Hechel!
Ich liege auf meinem Bett, alle Glieder so weit es geht von mir gestreckt, und stelle mir vor ich sei ein Seestern. Ein kleiner, schwitzender, Musik hörender Seestern auf dem Grund des Pazifik. In der Stadt war es nicht so heiß wie hier. Morgens isses ok, aber ab 11:30 geht die Grillerei los. Wieso bitte hat der liebe Gott diesen Ort so heiß gemacht?! Niemand mag gegrillte Seesterne!


Ich wollte heute wie gestern Versprochen etwas mehr ins Detail gehen, euch mehr von dem kleinen Häuschen zeigen in dem ich wohne und von Weihnachten reden.
Aber zunächst einmal eine gute Nachricht und weniger gute Nachricht, ich konnte gestern noch aufs Klo gehen, das Wasser ging wieder, jupieeee!!! Die weniger gute Nachricht, als ich spülen wollte ging es nicht mehr. Tja...war das peinlich? Oh ja, das war es. Aber gut, ich weiß jetzt, wie man das Klo austricksen kann. Man nehme einfach einen großen Eimer Wasser aus einer der Regentonnen hinterm Haus (ich glaube dass es Regentonnen sind. Es regenet zwar grade nicht - Trockenzeit - aber es sind offene Tonnen mit Wasser) und gießt das ganze ganz ganz schnell ins Klo. Und dann hofft man, dass nichts überläuft. Glück gehabt!
Grad keine Regentonne zur Hand? Keine Sorge, man kann wahlweise auch Milch, O-Saft oder Cola nehmen. Bestimmt. Bei folgendem Problem ginge das theoretisch auch, klebt halt nur bisschen: duschen!
Kein Wasser=keine Dusche. Logisch nä? Aber wer braucht bei 30 Grad im Schatten denn schon duschen, man schwitzt ja eh schon so so viel, dass man klatschnass ist. Sollte man dann doch mal das Bedürfniss nach einer anderen Flüssigkeit als Schweiß auf seinem Astralleib verspüren, kann man das ganz einfach machen, indem man eine Schüssel mit Regenwasser aus besagten Tonnen befüllt, sich in die Dusche kauert und dann immer gib ihm. Bis die 2 Liter aus der Schüssel halt leer sind. Reicht zwar nicht mehr wirklich für die Haare, aber ich habe mein Shampoo eh vergessen und der Wet-look soll ja sowieso in sein.
Es folgen einige Fotos des Hauses.

Man beachte den Schlitz zwischen Wellblechdach und Wand
 
Die Terasse draußen ist eigentlich ein ausgelagertes Zimmer
  
Hier entsteht Chelys leckeres Essen
Meine geliebten Regentonnen...
...und das Bad
So jetzt aber zu Weihnachten. Ich möchte ehrlich sein, mir gings in den letzten Tagen nicht immer sooo gut, ich hatte etwas mit Heimweh zu kämpfen, was einerseits an der leichten Trostlosigkeit liegt, die hier tagsüber herrscht und zum anderen, und das ist der Hauptgrund, weil ich Angst hatte an Weihnachten und Neujahr alleine zu sein. Monica ist über Weihnachten und Neujahr bei einer Freundin und hat mir angeboten mitzukommen. Das ist zwar lieb gemeint, aber ich hätte mich komisch dabei gefühlt, zumal ihre Freundin extra aus der Schweiz hergeflogen kommt. Mit dem Gedanken hier im Dorf zu feiern konnte ich mich auch nicht so richtig anfreunden. Die Menschen bei denen ich lebe sind zwar unglaublich nett, aber ich fühle mich trotzdem noch etwas fremd, klar, ich bin ja erst seit 3 Tagen hier.
Letztendlich habe ich mich jetzt, nach einem sehr sehr hilfreichen und guten Gespräch mit meiner lieben Verwandtschaft, dafür entschieden mir selbst zu Weihnachten eine Freude zu machen und mir eine Reise nach las bocas del toro zu schenken. Von 22. bis zum 28. werde ich jetzt in der Karibik sein, in dem selben Hostel wie Vanessa. Zusammen mit anderen Travellern, von denen die meisten alleine unterwegs sind, wird das bestimmt lustig. Über Neujahr werde ich wahrscheinlich nicht bleiben können, las bocas ist da komplett ausgebucht weil ganz Südamerika zum Feiern dahin möchte (und das ist nicht übertrieben, sogar meine beste Freundin Paula, die sich derzeit am Ende des Kontinents in Feuerland befindet, hat schon von der Neujahrsfiesta auf las bocas gehört). Aber das ist auch nicht so schlimm, zum Neujahr soll hier am Strand auch ziemlich was los sein und ich habe die Erfahrung gemacht, dass Dorfparties die besten (und häufig am unterschätztesten) Parties sind.
Und außerdem reichen zwei Tage Selbstmitleid jetzt auch. Hallo??? Ich bin schließlich in Panama!!! Und außerdem hat man immer die Wahl. Wenn ich will, dass das eine unvergessliche und schöne Zeit wird, dann wird es das auch. Und gegen die Langeweile, die ab Januar wenn Silke wieder da ist und die Arbeit richtig los geht, hoffentlich auch weniger wird, such ich mir einfach ein neues Hobby. Ich bin schon fleißig am Spanisch lernen (ich kann mir nur nicht diese blöden Vokabeln merken, entweder ich werde alt oder ich muss mich mal richtig ransetzten und pauken), das Känguru Manifest hören (wirklich, ich bin eigentlich nicht der Mensch, der Hörbücher hört, aber das ist so lustig) und in England habe ich ja auch viel gemalt, vielleicht kann ich das ja fortsetzen.
Hauptsache man hängt nicht zu viel am Handy (Blog schreiben und Spanisch lernen ist ne Ausnahme)!

Immer mit dabei,mein Buch für alles!
Achso und jetzt wo ich zum Schluss komme, ich habe heute mit Papa und Olli geskypet und die haben mir erzählt, dass mein Blog wohl ganz gut ankommt. Das hat mich wahnsinnig gefreut, ich schreibe im Moment sehr gerne und dass das so gut anzukommen scheint und das tatsächlich gelesen wird, ist natürlich das größte Kompliment, was ich bekommen kann. Also ein ganz ganz großes DANKESCHÖN dafür.
Und falls ihr auch mal mit mir skypen wollt, mit Olli und Papa hat das wirklich richtig super geklappt, dann fügt mich einfach auf Skype hinzu. Meine E-mail Adresse ist charlotte.reinicke@gmail.com .
Vielleicht bis bald!
❤ Charlie

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