Vorgestern bin ich in Las Lajas angekommen. Entgegen meiner Befürchtungen war die Busfahrt sehr entspannt, es gab sogar eine Klimaanlage, die nach einer Stunde dann auch anfing zu funktionieren.
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Autobahn Raststätte |
Als ich an der Straßenkreuzung - 'Autobahn' (nach panamaischen Verständnis) kreuzt andere Straße - ausstieg, waren 100 Augenpaare auf mich gerichtet. So und noch schlimmer muss sich Justin Bieber fühlen. Ich habs halt jetzt schon satt, überall wo ich hingehe werde ich angestarrt (das geht ja noch), angelabert (das rufen und Pfeifen nervt, aber das kann man ignorieren) oder angehupt (das nervt bei meiner Schreckhaftigkeit am meisten). Am Anfang war das ja noch ganz nett, aber bitte, irgendwann reichts ja dann auchmal.
Von der Straßenkreuzung wurde ich von Monica abgeholt. Sie arbeitet auch auf lo tuyo und ist bis Januar, bis Silke aus Deutschland zurück ist, für mich zuständig. Sie hat mich zu Chely gebracht, bei der ich während meiner Zeit hier wohnen werde. Chely ist super nett. Mit ihr wohnen hier noch ihr Bruder und eine andere Frau mit ihrem 18-jährigen Sohn. Und ein 19 jähriges Mädel in Indianer Tracht hängt hier auch immer irgendwie ab.Außerdem gibt es noch zwei Hunde, zwei Katzen und Hühner.
Gestern hat mir Monica dann lo Tuyo gezeigt. Jetzt wo Silke nicht da ist, gibt es wohl nicht so viel zu tun und sie arbeitet nur am Vormitag (ich daher auch, werde mich allerdings nebenher mal um den Twitter Account kümmern).
Zu lo tuyo werde ich wahrscheinlich nochmal einen Extra Post machen, wenn ich etwas mehr da war. Jetzt am Wochenende habe ich ja frei und gaaaaaaaaaaaaanz viel Zeit. Hier in las Lajas ist man nämlich wirklich weg. Aber immerhin, es gibt WLAN. Zumindest wenn der Strom so wie gestern nicht ausfällt.
Das Leben hier ist schon sehr anders. Erstmal wegen des anderen Klimas (heute lag ich einfach nur ne Stunde aufm Bett, habe geschwitzt und meinem Herz zugehört, was verzweifelt versucht hat mein dickflüssiges Blut durch meinen Körper zu pumpen. Ich möchte nicht wissen wie hoch mein Blutdruck lag). Dann natürlich wegen der anderen Flora und Fauna. Überall stehen Palmen rum und am Straßenrand verrotten die Kokosnüsse wie Kastanien in Deutschland. Mein Olli-bebi wäre empört beim Anblick dieser Verschwendung. Und Bananen gibt es hier auch überall, genauso wie Kolibris, von denen ich heute schon zwei gesehen habe und deren Flügel wirklich sehr sehr schnell flattern.
Die Häuser hier haben in der Regel keine Fenster sondern eher Glaslamellen oder so gemusterte Löcher. Letztere werfen abends beim Einschlafen schöne Muster auf mein Moskitonetz und erinnern ein bisschen an 1001 Nacht.
Und das Haus besitzt zwar Zimmer, aber das Dach ist nur so raufgelegt, so dass oben an den Wänden überall eine kleine Lücke von ca 10 cm ist, so dass man auch das kleinste Geräusch im gesamten Häuschen hört.
Außerdem gibt es hier zusätzlich zu Autos und Fahrrädern auch Pferde, die selbstverständlich als Transportmittel genutzt werden. Mal gucken, vielleicht kann ich mein Fahrrad ja noch eintauschen;)
Achso gestern war ich übrigens auch das erste mal am Pazifik und habe mich da schon etwas einsam gefühlt. Ich war alleine und weder links den Strand lang, noch rechts, war eine Menschenseele. Immerhin ein paar Krebse haben mir Gesellschaft leisten wollen. Und um mich vor denen direkt mal als Deutsche zu outen und sie mit guten Deutschen Gewohnheiten bekannt zu machen, habe ich erstmal...falsch, nicht FKK baden gemacht, ich bin ja nicht Papa (ja babschie ich hab dich auch ganz dolle lieb), sondern...richtig, Muscheln gesammelt.
Ich möchte diesen Post etwas kürzer halten und ein andermal etwas mehr in die Details gehen und insbesondere nochmal auf meine Pläne (und ein klitzekleines Bisschen auf die Sorgen) bezüglich Weihnachten eingehen, deswegen höre ich jetzt schon auf. Bis dahin wünsche ich euch noch eine schöne Vorweihnachtszeit, ich bleibe neben dem Ventilator sitzen und beweg mich heute nicht mehr.
Hab euch liiiieb ❤Charlie
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