Donnerstag, 29. Dezember 2016

Turbulente Tage...

Sooo da bin ich wieder; zurück in Las Lajas und wieder zurück bei mir.
In den letzten Tagen ist einiges passiert, was mich etwas aus der Bahn geworfen hat, nicht doll, aber so, dass es den Rest meiner Zeit hier schon beeinflussen wird.
Ihr habt ja schon gelesen, dass mein Handy kaputt gegangen ist. Am Montag Abend ging es dann wieder, allerdings schien der Akku etwas beschädigt gewesen zu sein (es verlor sehr schnell an Energie), am Dienstag habe ich abends noch mit zu Hause geskypet, 2 Stunden später war mein Handy weg. Aus meinem Zimmer raus geklaut. Das war schon ein Schock für mir, zumal du ja nicht plötzlich weißt "Oh ich wurde beklaut", sondern erstmal suchst, dann nochmal suchst, dann nochmal wirklich überall suchst, während sich langsam der Gedanke in deinem Gehirn festsetzt, dass es wahrscheinlich geklaut wurde. Trotzdem gibst du die Hoffnung nicht auf, denkst, "Irgendwo muss es doch sein", aber es ist nirgendwo und irgendwann wägst du dann ab, lohnt sich suchen noch oder nicht? Und mit schwerem Herzen verabschiedest du dich dann von der Idee, dass doch noch jemand durch die Tür kommt und sagt, "Hier ist es", aber ganz tief in dir drinnen denkst du "Aber vielleicht, nur ganz vielleicht passiert ja doch noch ein Wunder".
Das war schon zeimlich ätzend, zumal ich mich ja grade erst wieder gefreut hatte, dass es ja dann doch wieder ging. Wobei weniger der materielle Handy-Wert für mich eine Rolle gespielt hatte (nicht falsch verstehen, das Handy war ja brandneu (zur Erinnerung, mein altes hat 3 Tage vor meiner Abreise den Geist aufgegeben), das waren 100€ Taschengeld, die ich da verloren habe und es wären sogar noch mehr gewesen, wenn nicht eine kleine Weihanchtsfee mir einen Teil für die Reise geschenkt hatte.) sondern vor allem, dass mein Handy ja den direktesten Kontakt zu meinen Freunden und meiner Familie dargestellt hat. Jetzt sind nicht nur alle Nummern unwiderruflich weg, sondern auch meine bisherigen Fotos von der Reise... . Zum Glück habe ich ja fleißig Bilder hier raufgestellt, daher ist dieser Schaden nicht ganz so groß. Aber der Gedanke, dass eine wildfremde Person jetzt in Besitz von Teilen meiner Erinnerung ist, theoretisch lustig meine Mails etc. durchforsten kann, ist irgendwie eklig.
Ich hoffe ich habe damit meine Lektion gelernt. Aber mal ehrlich, das kann doch kein Zufall mehr sein. Zuerst geht mein altes Handy kaputt, dann das brandneue, und weniger als 24h nachdem es wieder funktioniert verschwindet es auf mysteriöse Art und Weise (es sind sonst keine anderen Wertsachen aus dem Zimmer abhanden gekommen, obwohl die teils auch offen herumlagen).  Ich habe mich jedenfalls dagegen entschieden mir hier in Panama ein neues zuzulegen (obwohl mir der Weihnachtsmann geflüsstert hat, ich dürfte mir ein neues zulegen). Ich bin, was das angeht, ein bisschen abergläubisch; Dinge passieren aus einem Grund und in diesem Fall soll ich vielleicht einfach mal wieder lernen, wie das Leben außerhalb eines Bildschirms aussieht. Und ganz ehrlich, auch wenn es kacke ist, dass das Handy jetzt weg ist, ich finde es gut, dass ich jetzt gezwungendermaßen meinen Konsum etwas zurück fahren muss. Es klingt vielleicht etwas blöd, aber ich fühle mich auch etwas erleichtert. Papa hat mir auch geschrieben: Besitz macht unfrei. Und so ein bisschen hat er Recht.
Vielleicht ist noch relevant für euch, wie ihr mich ab jetzt erreichen könnt: am Besten per Mail (immernoch charlotte.reinicke@gmail.com) oder Skype unter der selben Adresse. Ansonsten, aber nur wenn die beiden anderen Optionen nicht so gut in Frage kommen, auch unter der Handynummer meines Hermanos: +507 6833-2763 .
So viel dazu, das ist jetzt eh abgeschlossen, also weiter zu anderen Themen.
Bocas del torro war insgesamt betrachtet supie und ich hatte ein nettes, sehr anderes, Weihnachten, was sich allerdings überhaupt nicht nach Weihnachten angefühlt hat. Eine kurze Zusammenfassung des Heiligabends konntet ihr ja schon in meinem letzten Post lesen. Ich habe dem eigtl auch garnichts hinzuzufügen, außer ein paar Fotos :)
Am 25. habe ich auch, wie geplant, zusammen mit Hannah und Vanessa 'German Christmas Cookies' gebacken, die im Mund zu Staub zerfallen sind. Aber es waren echte Plätzchen!








Im Anschluss waren Vanessa und ich nochmal am Strand, haben im Wasser herumgegammelt - seid froh dass es noch keine 5D Computer gibt, sonst würde ich euch allen ein paar Sandflöhe rüberschicken, ich sehe aus als hätte ich Masernam ganzen Computer - und sind anschließend noch Magueritas trinken gegangen. Der Barkeeper war toll und meinte zum Schluss es sei ein Weihnachtsgeschenk für uns. Manchmal ist Frau sein eben doch ganz schön toll ;)
Zusammen mit 5 Kokosnüssen und einer Flasche Rum sind wir zurück zum Hostel und wollten aus dem Kokoswasser und dem Rum Cocktails mischen. Vanessa hats geschmeckt, ich weiß jetzt sicher, dass ich Rum nicht so gerne mag (außer mit Ananassaft, so dass man den Rum am Besten garnicht mehr schmeckt).





Abends beim Barbecue ist Vanessa dann verschwunden, sie hat hier in Bocas in einer Kanadierin, die im Hostel arbeitet und sich als Tatoo-Artist über Wasser hält, ihre Seelenverwandte gefunden und ich habe mich plötzlich echt einsam gefühlt (und war vielleicht auch ein ganz kleines bisschen eifersüchtig, aber das vergesst ihr ganz schnell wieder, Deal?). Das war jedenfalls irgendwie bisschen doof, weil Hannah, die Belgierin, die schon etwas älter ist, zwar nett ist, allerdings auf Dauer, aufgrund ihrer sehr bestimmenden Art, auch etwas anstrengend sein kann.
Was meinen Abend dann aber noch etwas retten konnte war ein 2-stündiges Gespräch von 0:30 bis 2:30, mit einem Kanadier aus meinem Zimmer. Er konnte nich schlafen, ich wollte nich schlafen, und wir haben uns beieinander ausgekotzt. Das hat gut getan, zumal er schon viel alleine gereist ist und alle meine Erfahrungen bis jetzt selbst auch so erlebt hatte und mich verstanden hat.
Am 26. bin ich dann zusammen mit Hannah zum Playa Bluff gelaufen, 3 Stunden, barfuß. 20 min nachdem wir losgegangen waren fing es an zu regnen wie ich es noch nie in meinem Leben hab regnen sehen. Meine Schuhe waren sofort durchgeweicht und um Blasen zu vermeiden haeb ich sie ausgezogen. Playa Bluff war super. Das ist ein (an diesem Tag menschenleerer) Atlantik Strand, an dem man definitiv nicht versuchen sollte zu schwimmen, das würde ziemlich schnell ziemlich nass und ziemlich tot enden.
Ich habe mich einfach hingelegt und den Wellen zugehört. Jedes Mal wenn der Atlantik eine neue Welle den Strand rauf erbrochen hat, dachte man, es donnert. Es war windig, nicht kalt aber auch nicht heiß, und ab und zu hat es genieselt. Es war geil und ich habe einfach nur Bock gehabt loszusegeln. Am liebsten sofort. Stattdessen bin ich eingeschlafen.
Auf dem Rückweg habe ich dann das Taxi genommen. Zu weit, zu hungrig, zu nass zum Laufen. Hannah ist weiter gegangen. Womit wir beim Montag Abend wären. Im Hostel habe ich eine super super nette Hamburgerin, Anna-Lena, kennen gelernt, die in den anschließenden Tagen echt eine tolle Stütze war. Den Part mit dem Handy suchen etc lasse ich jetzt aus, genauso wie den kurzzeitigen Gedanken einen Hund, von Anna-Lena Sechicha (spanisch Wurst) getauft, zu adoptieren. Er war ihr den ganzen Tag bis zum Hostel gefolgt, am Dienstag morgen allerdings verschwunden. Wer weiß, sonst wäre ich jetzt vielleicht eine Handylose Hundemami...
Am 27. hat noch mehr geregnet, daher war das einfach ein chilliger Tag, was mir aber eigtl ganz gut getan hat. Abends bin ich mit Anna-Lena zum Yoga gegangen, und dass war definitiv das Beste, was ich in der gesamten Zeit auf Bocas gemacht habe. Karibik schwimmen, Kokosnüsse, Bar-Parties, alles cool, alles spaßig, aber nach dem ganzen Handy auf und ab konnte ich bei diesen 1,25 h das erste Mal wieder so richtig abschalten und wieder 'nach Vorne gucken'. Also alle die sich jetzt mit mir darüber freuen sollten, bedankt euch auch bei Anna, die hat mich echt lieb und nicht zu viel, aber grade genug, gepäppelt. So wie Mäggie immer, wenn ich mal irgendwas habe. Ihr hättet euch auf jedenfall super verstanden! ❤
Und gestern bin ich dann nach Hause gefahren. In einem völlig überfüllten Kleinbus mit Stehplatz, später habe ich dann einen Quadratcentimeter Sitz neben einem riesig dicken Typ ergattert, der in den folgenden 2 Stunden tapfer ausgehalten hat, dass mein Kopf beim Einschlafen immer auf seine Schulter gesackt ist. Ich habe mich echt bemüht das zu vermeiden, aber ich konnten einfach nicht nicht einschlafen!
Jetzt bin ich wieder zurück und glücklich. Ich habe mir ganz fest vorgenommen mehr Spanisch zu lernen, ich will das einfach sprechen können. Gleichzeitig erschlägt mich die Hitze hier wieder, sodass ich von 11:00 bis 15:00 zu garnichts Vernünftigem komme. Drüben wars echt angenehmer.
Nochmal zu Bocas, es ist toll da, keine Frage, die natürliche Vegetation ist der Hammer, ich habe riesige Schmetterlinge gesehen und es gibt tolle Strände. Aber der Hauptort, in dem ich war, erinnert einfach an Malle. Nur Touris, nur Australier (ich kann dieses "Hey how are you" und dabei dieses, für mich als Deutsche, arrogante weiter laufen nicht mehr sehen. Dann frag mich doch auch nicht. Ich wurde innerhalb von 5 min zweimal von dem gleichen Typen gefragt wies mir geht. Ich bin aus der Pubertät raus und noch nicht in den Wechseljahren und ich habe auch nicht meine Tage, deshalb kannst du davon ausgehen, dass sich meine Stimmung in diesem Zeitraum nicht entscheidend verändert hat. Und jaaa, ich weiß dass es nur eine Höflichkeitsfloskel ist, aber was soll ich denn antworten. Good und ihm dann noch ein "and what about you" hinterher schreien?!), nur Kanandier, nur Deutsche. Und dazu jeden Abend in jeder Bar die selbe Musik. Hat mir schon nach einem Abend gereicht. Und dazu wird überall gesoffen, gekifft und gekokst was das Zeug hält. Das war übrigens auch der andere Grund wieso ich mich dann abends bei Vanessa und co. nicht mehr so wohl gefühlt habe. Die haben ihren Trip geschoben und täglich bis 5 Uhr morgens getanzt, anschließend für 5 h gepennt und dann gings wieder von vorne los. Mein Körper hat schon nach 02:00 kein Bock mehr und will ins Bett. Außerdem finde ich jeden Abend clubben langweilig. Ich unterhalte mich lieber mit Leuten, anstatt mich von irgendwelchen notgeilen Typen an Weihnachten anrammeln zu lassen (das haben die nicht gemacht, nicht falsch verstehen, aber auf der Insel gibst definitiv zu viele Männer, die nach einer bestimmten Uhrzeit an dir Rumgrabbeln wollen. Nein, ich bin kein Sale-Verkaufstisch bei Woolworth. Danke tschüss.)
So das wars jetzt. Ich pack noch ein paar Fotos der letzten Tage unten ran, auf andere muss ich leider noch warten, die werden mir hoffentlich irgendwann per Mail zugeschickt.

Noch ein paar Fotos vom 24:








Zur selben Zeit in Lichterfelde...


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