Dienstag, 21. Februar 2017

COSTA RICA - 20. Februar 2017

Viiiiiiiiiiiiiielen Dank fuer all eure lieben Geburtstagswuensche. Ich werde mir in den kommenden Tagen hoffentlich die Zeit nehmen koennen, allen persoenlich zu antworten.
Ich hatte auf jedenfall einen tollen Tag, hier ein paar Fotos, bevor ich fuer heute den Laptop ausmache und mit einigen Leuten noch meinen Geburtstag ausklingen lasse.

Ach und by the way, ich habe meinen Ananas-Bananen-Kokos-Kuchen gemacht und der war echt lecker!








Sonntag, 19. Februar 2017

COSTA RICA - Manuel Antonio

Hiiiilfe ich habe es doch getan, dabei wollte ich das doch eigentlich garnicht...ich bin in Manuel Antonio, eine der drei Touristen-Fallen schlechthin an der costa rikanischen Pazifikkueste (die anderen zwei sind Bhia Drake und Montezuma). Mir haben schon alle gesagt, dass es hier von Touris nur so wimmelt, man im Nationalpark mehr Menschen als Baeume bestaunen kann und die Tiere im Park denken, sie seinen selber Menschen (und sich dementsprechend verhalten). Und trotzdem bin ich hier gelandet. Wie kommts? Ganz einfach, ich habe  mich dazu entschlossen, zu meinem Geburtstag nach Cascada Verde in Uvita zurueck zu kehren. Ich habe mich da super wohl gefuehlt, ich kenne einige Menschen da (damit ich nicht komplett alleine feiern muss) und - das wichtigste Kriterium - die Kueche ist nicht nur wahnsinnig gut ausgestattet, sondern ernthaelt auch einen Ofen. Ich habe mir ja naemlich vorgenommen zu meinem Geburtstag einen Ananas-Bananenkuchen zu backen. Es auf jedenfall zu versuchen.
Und um die Zeit von San Gerardo nach Uvita zu ueberbrucken - ich wollte jetzt auch nicht nochmal 4 Tage dort durchhaengen, soooo spannend ist es dann auch wieder nicht - hab ich nach ner Alternative gesucht, und da drangte sich halt Manuel Antonio auf. Also bin ich am Donnerstag hier runter gefahren.
Kaum im Zimmer angekommen, habe ich Br*** (den Rest weiss ich leider nicht mehr) getroffen, ein Costa Ricaner, der mit einer 9er Gruppe amerikanischer Science-Studenten hierher gekomme ist. Die Geschichte dahinter ist super suess. Er hat vor 1,5 Jahren, um sein Englisch zu verbessern, eine App runtergeladen, die sich hello talk nennt, auf der man Menschen aus anderen Laendern kennen lernen kann, und eine Art moderne Brieffreundschaft aufbauen kann, um die Sprache des jeweils anderen zu praktizieren. Dort hat er Hunrwe kennengelernt, ein Amerikaner, genauso  alt, der gerne Spanisch sprechen wollte. Und seitdem kenne die sich, haben regelmaessig miteinander geschrieben, um dem jeweils anderen zu helfen und auch so, und daraus hat sich eine Freundschaft entwickelt. Jetzt ist Hunter aber wie gesagt Science-Student und mit seinen Mitstudenten im Moment fuer 4 Monate in Costa Rica, fuer Studies. Und da haben die sich jetzt zum ersten Mal getroffen, um hier alle fuer 3 Tage Urlaub zu machen.

Ich fand mich am Donnerstag also in einer 9er Gruppe Amis + 1 Costa Ricaner am Strand wieder. Wir haben uns super verstanden und sind gestern, am Freitag, alle zusammen in den Nationalpark gegangen. Eine so grosse Gruppe ist zwar etwas schwerfaellig und alles dauer etwas laenger, aber das wars definitiv wert! Der Park war zwar genauso, wie ich es oben beschrieben habe, und dafuer waren die 16 Dollar Eintritt viiiel zu viel, aber hey, ich hab nen Bruellaffen gesehen (und gehoert!), Sloths (aus naechster Naehe, das war echt krass), Totenkopfaeffchen (womit ich jetzt glaube ich alle 4 Affenarten Costa Ricas gesehen habe), Waschbaeren, Kapuziner zum Anfassen (hab ich nicht gemacht, schon schlimm genug, das die garkeine Scheu mehr haben und dass Leute so bloed sind, nur fuers Foto mit wilden Affen zu kuscheln, die einfach nicht zu Haustieren gemacht werden sollten)... . Die Tiere hatten jedenfalls alle ihre natuerliche Scheu verloren und insgesamt hatte man etwas das Gefuehl im Zoo zu sein. Nichtsdestotroz hatten wir nen lustigen Tag, haben uns von den Brechern auf den Strand spuelen lassen (lang nicht mehr so ausgelassen gewesen, gelacht und gejauchzt wie ein Kind) und hatten einfach ne echt schoene Zeit.


Zum Abendessen wurde ich dann zu Maccharoni-Cheese (?) eingeladen. Basically Nudeln mit Butter, dann wird da pulverisierter Kaese und Milch reingeschmissen und dann umgeruehrt. Schmeckt so lala, aber selbstgemacht ist das bestimmt gut. Ausserdem habe ich erfahren, dass ich keinen deutschen Akzent besitze, einen europaischen, aber eher ne Mischung aus Allmoeglichen, die Meinungen gingen auseinander. Schweiz und Holland war auf jedenfall dabei, und wohl nen englischen (UK) Einschlag. Auf jedenfall nicht typisch deutsch, aber europaeisch. Find ich gut! Wir haben uns auch ueber Hitler, deutsche und amerikanische Geschichte, und Alkoholkonsum im jeweils anderen Land unterhalten.
Ich koennte jetzt den Verlauf der abendlichen Gespraechsthemen wiedergeben, das ist auf jedenfall interessant, aber ich fasse es euch lieber so zusammen, wie ich es schon einigen per Mail geschrieben habe:
Ich habe die letzten 2 Tage mit einer Gruppe Science-Studenten aus dem sueden verbracht, die seeeeehr christlich sind, trump waehlen, die bibel zitieren, kein sex vor der ehe haben und soweit es geht versuchen nicht zu masturbieren. ist ziemlich lustig mit denen, die sind sehr nett, wir verstehen uns super und haben interessante konversationen, auch wenn wir in manchen dingen dezent andere ansichten haben.  Aber ich finde es sehr interessant, deren Beweggruende und Ansichten kennen zu lernen, einfach weils mal was anderes ist. Und einige Ansaetze finde ich durchaus ueberzeugend, in jedem Fall aber ueberlegenswert (keine Sorge, Trump finde ich weiterhin schlimm, und kein Sex vor der Ehe zu haben, mit der Begruendung, dass man den Fokus auf die Partnerschaft und andere Dinge legen will und nicht triebgestesteruert durch die Welt rennen will, hat fuer mich auch noch einen verstaendlichen Hintergrund, aber dann lass die armen Schweine doch wenigstens noch mit gutem Gewissen mit sich selbst Spass haben). Naja, wie gesagt, es ist aber echt lustig mit denen.

18. Februar

Heute haben die dann ne Bootstour gemacht, wahrend ich alleine an den Strand bin.
Heute ist Samstag: Jogging-Tag. Was macht man also, wenn man alleine mit Ruckasack am Strand ist? Man sucht sich das allerdickste Paerchen, welches auf ner bezahltem Liege im Schatten eines Sonnenschirms liegt. Im besten Fall sind es zwei reisende Paerchen um die 60. Die fragt man dann ganz freundlich und unschuldig, ob man denn den Rucksack fuer ne Stunde dazustellen koennte, weil man alleine hier waere und ein bisschen laufen wollte (blos nicht zu sehr rausstellen, dass man die naechste Stunde Sport macht, sonst fuehlen die sich noch schlecht, das ist nicht das Ziel). Man sei uebrigens die Charlotte aus Berlin, ja genau in Deutschland und Sie selbst? Ach Kansas? DAS Kansas? Aus dem Zauberer von Oz? Oh wow, ich war noch nie in den Staaten, aber ich wuerde unglaublich gerne Mal dahin fahren (nur nicht innerhalb der naechsten 4 Jahren, aber das erwaehnen wir mal lieber nicht, ich will denen schliesslich nur meinen Rucksack unterschieben und keine politischen Debatten vom Zaun brechen). Naja, vielleicht innerhalb der naechsten Jahre mal (oder auch nicht), jetzt ist man ja erstmal hier in Cosa Rica ja - Ehefrau 2 bringt derweil Cola Dosen fuer alle, ein gutes Zeichen. Ehemann 1 macht es sich gemuetlich und faengt an zu schluerfen, er wird sich in den naechsten 5 Studen nicht mehr bewegen, Zeit endlich loszukommen - Ja also ich wuerd dann mal, vielen Dank nochmal. 
Beim Vorbeilaufen nett nicken und laecheln, aber nicht mehr als einmal, man moechte nicht aufdringlich wirken. Beim Zurueckkommen auf ihren Witz eingehen und bestaetigen, dass man fuer Ehefrau 1 mitgelaufen ist - natuerlich ahaha -. Wenn man jetzt noch richtig gut waere und etwas Glueck haette, koennte man sogar ueber etwas Belabern noch auf eine Einladung zum Eis essen spekulieren - man sei ja 18, in 2 Tagen aber schon 19 ja, wuerde hier alleine reisen, ja total toll, leider wurde das Handy geklaut, aber nein, meine Eltern sind da schon sehr entspannt und man trifft ja immer auf sehr nette Leute, die einem helfen - zwinker - aber diesmal verdrueck ich mich einfach mit nem netten Danke, und leg mich mit nem Buch in den Schatten. Der Rest des Tages wird mit lesen, am Strand doesen und kochen verbracht.
Jetzt gehts gleich mit meinen Amis nochmal weg was trinken. Und was trinken nicht-Alkohol-trinkende Amis abends um 10? Na? Kaffee, genau. Haette man ja auch selber drauf kommen koennen Mensch. Aber ich finds lustig.




Ok, mittlerweile ist es 01:19. Wir waren weg, haben dann hier nochmal spoons gespielt, ein amerikanisches Kartenspiel mit Loeffeln, ziemlich lustig. Aber das eigetlich interessante und wichtige war eine Unterhaltung, die ich mit S*** und Br*** (I'm terribly sorry, but ich bin einfach unfaehig mit Namen) bis grade eben hatte, ueber Gott, den Glauben und was es bedeutet Christ zu sein. Uch werde nicht weiter auf einzelnes eingehen, das wuerde den Rahmen dieses Blogs bei weitem sprengen, ausserdem moechte ich mir Zeit nehmen, die Unterhaltung nachwirken lassen, darueber nachdenken... 
In jedem Fall kann ich allerdings sagen, dass dieses Diskussionen - gestern, sowie heute - die besten und interessantesten sind, die ich bis jetzt auf diesem Tripp hatte. Ich bin sehr gluecklich und dankbar darueber, auf diese Gruppe von Menschen gestossen zu sein, und dass ich mich mit ihnen hab austauschen koennen.

Beim naechsten Update bin ich wahrscheinlich ein Jahr aelter, also sagt die 18-jaehrige Charlie hier nochmal ein allerletztes Mal tschuess.
❤ Charlie

Mittwoch, 15. Februar 2017

COSTA RICA - San Gerardo de Rivas

Ich glaube der letzte Post hat bei dem Wasserfall aufgehoert oder?
Um dort mal dran anzuknuepfen, ich bin also mit den 3 Schweden und Amie aus den USA dahin. Und bevor ihr jetzt zu den Fotos kommt, ja, Schwede 2 traegt eine rosa weiss gestreifte Badehose.
Es gibt mehrere Dinge, die nach Schweden schreien; IKEA, kleine rote Holzhaeuser mit weissen Fensterlaeden, Kanelbullar, und, seit dem heutigen Tage - fuer mich zumindest - kleine blonde schwedische Jungs mit Honigkuchengrinsen in rosa/weiss gestreifter Badehose in IKEA-Tapeten-Optik. Oder IKEA-Bettlaken-Optik, oder IKEA-Kuechengeschirr-Optik usw. ... . Fuer die paar merkwuerdigen Menschen unter uns, die noch nie einen IKEA von innen gesehen haben - ich spreche jetzt nicht eine bestimmte hamburger Fraktion im Speziellen an - eine kurze Aufklaerung; bei IKEA ist alles was nicht einfarbig ist gestreift. Und wie jeder weiss ist IKEA eigentlich eine militaerische Basis in Uebersee getarnt als furchtbar familienfreundliches Moebelhaus inkl. Elch-Nuddeln, ins Leben gerufen vom schwedischen Koenig Carl XVI. Gustaf, um die Weltherschaft an sich zu reissen. Oder kurz gesagt, IKEA = Schweden. Daraus folgt rosa/weiss gestreift = Schweden, kurz gesagt, rosa weiss-gestreifte Badehosen sind das urtypisch schwedischste was es vielleicht gibt. Ueberzeugt?
Jedenfalls haben Schwede 2 (ich habe leider den Namen vergessen, ich weiss nurnoch das Schwede 1 Ludvig und Schwede 3 Aelias oder so hiess), Amie und ich dann was ganz untypisch schwedisches gemacht, wir wollten den Eintittspreis umgehen und uns dem Wasserfall daher von weiter oben naehern. Hat leider nicht geklappt, wir haben den Falschen genommen oder so, irgendwann ging es jedenfalls nicht mehr weiter. Also wie gewoehnliche Kriminelle einfach mit Pokerface an der Eintrittsdame vorbei, disculpe por favor, trabajamos aqui. Tja und jetzt der Nachteil, wenn man mit 3 Maennern bei nem Wasserfall im Jungle Costa Ricas baden will, entspannt da rumliegen geht nicht, NATUERLICH muss man den Wasserfall runter rutschen/springen. Sind ja nur 8 Meter. Und wer musste mal wieder beweisen, die dicksten Eier zu haben? Naja, ich stand jedenfalls 3 min spaeter oberhalb des Wasserfalls und hab mir vor Angst fast in die Hose gemacht. Ob das jemand gemerkt hat? Hmmm... ich glaube nicht...









Abends haben Amie, Shawn (ja, so wie Shawn das Schaf, die Volontaerin von Cascada Verde) und ich dann lecker lecker Quiche/Pizza/Gemuesekuchen gemacht. Leute ich will mich jetzt ja nicht zu weit ausm Fenster lehnen, aber son kleines Michelin-Sternchen waer schon drin wuerd ich sagen.




Anschliessend den 21. Geburtstag eines stockbesoffenen Briten mit singen und Kuchen gefeiert und mit den Schweden-Boys Karten gespielt, bis diese sich gegen 22:00 verabschiedeten, sie muessten noch ihre Sachen packen, man muesste morgen sehr frueh um 10:00 raus. Ludvig hat dann am Nachbartisch ueber 30 min jedes Kleidungsstueck einzeln zusammengelegt und sorgfaeltig in den Rucksack gepackt. Ich haette ihm noch fast ein Buegelleisen angeboten. Aber gut, andere Laender andere Sitten und das scheint auch bei Backpackern zu gelten. Und besonders bei Backpackern mit rosa-weiss gestreiften Badehosen.


Fuer Amie und mich ging es am naechsten Tag allerdings auch weiter, neues Ziel, San Gerardo de Rivas, wo wir irgendwann nach Einbruch der Dunkelheit ankame- ohne Accomodation.
Haben uns dann auf die suche gemacht und sind, nach ueber 1 km in flipflops mit 30 kg Gepaeck bei Dunkelheit bergauf, in einem schoenen kleinen Hostel angekommen, wo wir noch einen Schlafplatz gefunden haben, ein Bett (und sie hat ne Haengematte) draussen, aber immerhin ueberdacht. Und mit gaaaanz vielen Decken, hier ist es nachts naemlich echt frisch, so 15 grad oder sogar noch weniger (is halt 1600 m ueberm Meeresspiegel in den Bergen). Kostet allerdings 14 $ pro Nacht, das ist schon sehr sehr happig, mal schauen wie lange ich bleibe, Ammie faehrt morgen frueh jedenfalls wieder.



Man kann hier auch einen der hoechsten Berge Lateinamerikas besteigen, aber das ist teuer und ich hab nicht die richtigen Klamotten, da oben isses kalt und man muss vorbuchen, weils ausgebucht ist und ich bin eh nicht die grosse Bergsteigerin. Wobei der Rekord, fuer die schnellste Besteigung des Chirripos, dem hohen Berg, (48km Strecke bis man oben ist) 3 h 20 min betraegt! Da findet naemlich jaehrlich ein Wettlauf statt, aus dem die Leute aus ganz Suedamerika kommen, in 2 Wochen ist es wieder so weit. Der Rekord der Frauen liegt uebrigens bei 4,5 h. Ich bleibe da lieber bei meinen Buechern :)
Nichtsdestotrotz haben wir heute ne kleine Tour gemacht, die immerhin auch 6 Stunden ging. Vorbei an einer lokalen Art-Gallery, einem lokalen organic Cheese-Maker, einer lokalen organic selfmade Schokoladenmanufaktur und zum Schluss noch bei einem Mann, der selber Ginger-Banana-Coconut-Rosinen-Brot herstellt. Im Anschuss waren wir bei ner lokalen Fischzucht, wo wir unseren eigenen Fisch gefangen haben, der direkt frisch fuer uns zubereitet wurde. Fehlt nur noch eine Weinverkostung. Ich glaube ich werde alt.







Jetzt haben wir unser Abendessen gekocht, Bohnen mit Bratkartoffeln und Zwiebeln, dazu der frische (naja wie mans nimmt, 3 Monate ist der schon alt) Kaese, vom Kaesebauern.
2 Maenner ausm Hostel wollen dagegen in 2 Stunden die mind. 12-stuendige Bergbesteigung beginnen. Tja, ich beneide sie jedenfalls nicht...

Bis bald!!
❤ Charlie (und schoenen Valentinstag euch allen ;) )

Sonntag, 12. Februar 2017

COSTA RICA - Uvita (II)

Ich habe rausgefunden, dass der Laptop noch ne touch Tastatur hat, was sehr praktisch ist, ich kann also mal wieder etwas länger schreiben...
Ich bin wie gesagt im Moment in Uvita in diesem traumhaften Hostel, wo ich meine Tage mit lesen und chillen verbringe. Definitiv der beste Ort, um mal ein bisschen runter zu kommen und ich genieße es, einfach mal wieder Zeit für ein gutes Buch zu finden (gestern night over the Water von Ken follet beendet und jetzt der hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand angefangen). Ich zahle 10$ die Nacht für ne Matratze unterm Dach und ernähre mich vom free Food shelf und von dem, was die anderen traveller dem armen naiven 18-jahrigem Mädel mit dem hundeblick und der gelben ukulele aus Mitleid überlassen. Ich wiederum teile meine Errungenschaften mit den nächsten, die daraufhin ihre dinge mit mir teilen usw. Und so komme ich echt super über die runden! Teilen, das habe ich auf jedenfall schon zu genüge auf diesem Trip gelernt, ist das a und o. Nicht nur für meine Verdauungsorgane, auch fürs sozialleben, um Menschen kennenzulernen, aber auch um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam Dinge zu unternehmen, denn geteilte Freudeist doppelte Freude und der Spruch ist definitiv wahr.
Jetzt aber mal zu Dominical nochmal. Oder nein, zuerst noch zu Bahia Drake, ich hatte ja die Nachtwanderung gemacht. Long Story short, es war nett, die führerin sympathisch und wir haben auch ein paar Tiere gesehen, aber insgesamt waren 40$ dafür schon seeeeeehr teuer. Ich bin trotzdem nicht enttäuscht, 1. hatte ich einen netten Abend, 2. Ist das eben die Natur, kein Zoo, manchmal sieht man mehr, manchmal eben auch nicht und 3. Ich finde spinnen jetzt deutlich weniger eklig und faszinierender als davor (wusstet ihr, dass jede art unterschiedliche netze baut und die netze auch nochmal von Individuum zu individuum variieren?).






So viel dazu.
Dominical an sich war schön , ich bin gesurft (meeeega geil und ich glaube ich war gar nicht so schlecht) und superbowl gucken hat auch spaß gemacht.


Nur mein hostel war nicht so Dolle. 10$ pro Nacht ist billig, zumindest für Costa Rica, aber es lag direkt über einer bar, in der immer sehr laut Musik lief, und es gab keinen freie Food stand. Aber das eigentliche wirklich doofe waren die Mitarbeiter (bis auf die Volontäre und der Chef selbst), die entweder dauer straff waren oder aber einfach nur blöd. Es ging schon komisch los, wir kamen an, Zimmer schon angezahlt, und mussten 3 h warten bis der typm uns ein falsches Zimmer zuteilte. Nach einigem diskutieren bekamen wir dann doch das Zimmer, was wir bezahlt hatten, allerdings war das noch dreckig, weswegen wir nochmal warten mussten. So ging's dann die folgenden tage weiter, mein essen wurde versehentlich weg geworfen, ich sollte ne nacht 2 mal zahlen (hab ich natürlich nicht gemacht) usw. Das ganze erreichte dann am morgen meiner abreise seinen Höhepunkt, als ich den Schlüssel zurückgegeben wollte, und der typ mir das Pfandgeld dafür nicht geben wollte, obwohl ich den Belegt hatte. Er erklärte das so, dass er das Geld bereits ricki (eins der Mädels mit denen ich gekommen bin und die nach einer nacht morgens um 5 schon wieder abgereißt waren) gegeben hätte. Zuerst gab ich mich zähneknirschend damit zufrieden und ging nach oben, aber dann dachte ich mir, dass ich mich doch nicht von so jemandem einfach rumschubsen lassen kann. Also wieder nach unten zur Rezeption und diskutiert. Das ganze immer lauter werdend über 20 min, bis ich mich schließlich dazu gezwungen sah zur Polizei zu gehen, die sich dafür zwar nicht verantwortlich fühlten (hä was ist dann bitte euer Job? Ihr kifft im dienst mit Teenies am Strand, glotzt mit am meisten, wenn man vorbei geht und fühlt euch nicht zuständig wenn mich son idiot versucht zu verarschen?  was ist dann bitte eure Daseinsberechtigung?!) , aber aus Nettigkeit hat der eine wenigstens mal angerufen. Kurzum, ich wieder zurück, noch etwas diskutiert und schließlich das Geld bekommen. Und den Bus verpasst. Also durfte ich noch 2h da rumsitzen, über meinem Kopf mind. 100 kleine Gewitterwoelckchen. Aber auf jedenfalls, was gelernt. Nicht mit mir Freundchen.
Heute laufe ich jedenfalls nochmal zu sonem Wasserfall in dem man baden kann ( mit so 3 Schweden Boys in meinem alter, die ich hier getroffen habe ) und morgen geht's dann für ein paar tage nach chirripó in einen Nationalpark.
Fotos gibt's im Moment keine neuen, aber in meinem letzten post seht ihr ja sonn biss wies hier aussieht, die jungle Geräuschen müsst ihr euch dazu denken ;)
❤ Charlie


P.S.: Vor einer Woche ist auf einer Insel bei Bocas eine 23-jahrige Backpackerin aus den USA
verschwunden, ihre Leiche wurde vor einigen Tagen gefunden. Mich - und andere - hat das ziemlich geschockt. Abgesehen davon, dass das einfach nur schrecklich ist und neben der Tatsache, dass diese Familie jetzt diesen schlimmen Verlust hinnehmen muss, ist das für uns alle eine Mahnung, und ich hoffe, dass diese Erinnerung mich und andere davor bewahrt, unvorsichtig oder allzu übermütig in Risiko reiche Situationen hinein zu geraten.

Samstag, 11. Februar 2017

COSTA RICA - Uvita

Mini Update: ich sitze in Uvita in einem tollen Hostel mit unglaublichen Blick mitten im Urwald. Leider ist die Tastatur kaputt und das Schreiben sehr muehselig.
Die letzten Tage war ich in Dominical in einem nicht sooo tollem Hostel, dafür wars billig, aber mehr dazu ein andermal... dafür jetzt ein paar Fotos.






Samstag, 4. Februar 2017

COSTA RICA - Bahia Drake


Hola,
jaaa hier bin ich wieder, mittlerweile im schoenen Costa Rica.
Am Mittwoch hat mich Sarah morgens um Viertel nach Fünf geweckt, wir wollten den Bus um 6 bekommen um dann in David moeglichst frueh einen Bus zur Grenze zu bekommen. Hat super geklappt, um halb neun haben wir die Grenze zu Costa Rica passiert, total problemlos, wir mussten nichtmal anstehen. Ich hatte mir ehrlich gesagt viel mehr darunter vorgestellt, Wachtuerme, Hunde und Schranken. Ich bin ein Europakind, ich habe noch nie ne Grenze auf dem Landweg passiert und kenn den ganzen Quatsch nur ausm DDR-Museum.


Jedenfalls wars ganz einfach. Ausm Bus raus, rueberlaufen (wir sind zuerst sogar illegal eingereist, weil wir einfach da lang gelatscht sind und auf einmal waren wir in Costa Rica, also wieder zuerueck, Ausreisestempel, Einreisestempel und dann war jut) in den Bus einsteigen und weiter. Achso, und natuerlich noch Geld abheben, 110 000 Colónes. Tja wers hat der hats halt ne? Ok gut, es ist weniger als es sich anhoert, umgerechnet 200$, also 200 Euro. Aber ist trotzdem ein komisches Gefuehl, mit nem Schein rumzulaufen, auf dem ne 20 000 steht. Man kann hier zwar auch mit Dollar zahlen, aber das ist dann meistens teurer.
Jedenfalls gings dann ueber Palmar nach Sierpe, wo ich das bato collectivo nach Bahia Drake nehmen wollte. Das faehrt 2 mal tgl, um 11:30 fuer 15 $ und um 16:30 fuer 20$. Ich war puenktlich um 12:15 da. Also warten, das kann ich mittlerweile ganz gut. Eingekauft hatte ich schon in Palmar, da das Essen in Bahia Drake sehr teuer ist (Kurze Erklaerung: Bahia Drake ist, wie der Name schon sagt, eine Bucht umgeben vom Nationalpark Corcovado, dem groessten zusammenhaengenden Nationalpark in Pacific-Lateinamerika und laut National Geographic 'the most biologically intense place on earth'. Daher gehoert dieser Ort zu den abgeschnittensten Stellen Costa Ricas, und die Preise sind hoch.).
Also hingesetzt, Ukulele hervorgeholt und sofort angesprochen worden, von Cesar, einem Tourist-Guide, der die folgenden 1,5 Stunden begeistert auf meiner Ukulele rumgeklimpert hat, während ich daneben saß, den Fluss nach Krokodilen abgesucht habe (hab leider keine gesehen), und einfach entspannt habe. Als dankeschoen hat er mir ne Fresca, das ist das selber wie chicha in Panama, also Limo, in dem Fall frisch gepresster O-Saft mit Eis, ausgegeben und mir außerdem nen Job-Angebot gemacht, als er gehoert hat, dass ich außerdem noch Deutsch, Englisch und Französisch spreche. Ich hab ihm mal meine Mailadresse gegeben, aber er hat sich nicht mehr gemeldet, aber ehrlich gesagt habe ich auch keine Lust auf arbeiten im Moment.



Nachdem er dann weg war, wurde ich von so Senioren aus Spanien und Italien auf ein Eis eingeladen. Die waren mega cool (ich habe eh bis jetzt die Erfahrung gemacht, dass die älteren Menschen, die sich hier rumreisen, wirklich durchweg coole Menschen sind; gelassen, abenteuerlustig, lebensfroh und sehr sehr offen, dazu immer noch echt witzig und teilweise bissl versaut, was ich ja feier), leben im Sommer in Spanien und im spanischen Winter hier.


Findet die Schlange...
Mit denen habe ich gequatscht, bis das Boot kam (irgendwann waren dann auch mehr Touris da) und uns 30 min rüber gefahren hat, durch den Fluss, über den Pazifik in die Bucht, wo ich den restlichen Abend mit 2 Französinnen, 2 Französisch-Schweizern und einem französisch sprechendem Deutsch-Schweizer verbracht habe (hier gibts es definitiv mehr Franzosen als in Panama) und schließlich totmüde ins Bett gefallen bin.
Leider wars nur ne kurze Nacht, morgens wurde in von Nadine geweckt, einer deutsch sprechenden Französin, mit der ich ab 6 Uhr morgens wandern gehen wollte. Wenn ihr euch jetzt zwischenzeitlich fragt, wieso ich mich immer wecken lasse - no smartphone no wecker. Kapieschte?
Nadine ist auch schon etwas älter gewesen, Ende 50 vielleicht? Sie lebt in Cannes, ist Altenpflegerin, spricht nahezu perfekt deutsch, italienisch, spanisch, englisch und französisch und reißt jetzt 6 Wochen alleine durch Mittelamerika. Ist heute morgen um kurz nach 3 los, weil sie am 11. wieder nach Hause fliegt, aber noch unbedingt mit dem Zug durch den Jungle nach Kolumbien fahren moechte (Ja genau, da wo die Guerilla Kaempfe sind, weswegen da auch eigtl keiner lang faehrt). Und mit ihr zusammen zu laufen war toll. Wir haben uns ganz viel Zeit genommen, viel geguckt (die meisten Touris rennen durch den Jungle als waers n Marathon) und jedes mal wenn sie was spannendes gesehen hat, hat sie mich flüsternd angebrüllt, EY EY EY SCH SCH EY EY DA SCHAU REGARDE, so dass ich jedes Mal zusammen gezuckt bin und einen Satz nach vorne gemacht habe.





Und gesehen haben wir viel, monos (Affen), lapas (Papageien) und nen Nasenbaer. Am Strand beim schnorcheln spaeter noch Kugelfische, und andere große Fische und ueberall Schmetterlinge. Riesige blaue, kleine gelb-orangene... . Ich war total beeindruckt und als wir dann auf dem Rueckweg noch auf eine ganze Affenfamilie gestossen sind, mitsamt Jungen, und die nur 1 Meter von mir entfernt vorbei gelaufen sind (und das ist so krass, die sehen aus wie wir. Die Mimik ist praktisch so wie bei uns Menschen und auch das Alter kann man ablesen, einfach weil man das sieht (Falten, sogar dunkle Altersflecken) und auch die Gestik ähnelt uns Menschen so sehr, dass es einfach nur unglaublich ist) habe ich mich einfach hingesetzt, gestaunt und mir geschworen nie wieder in einen Zoo zu gehen.





Dabei ist das noch garnichts. Wenn man den Nationalpark betritt trifft man mit Sicherheit auf Tapire, andere Affen, noch mehr bunte Voegel und wenn man ganz viel Glueck hat sogar auf Pumas oder Jaguare. Im Wasser kann man bei Tauchgaengen dagegen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf riesige Rochen, Schildkroeten und Haie treffen und zu anderen Zeiten im Jahr sieht man auch verschiedene Wal-Schulen.
Wieso ich das nicht mache? Ganz einfach, es ist teuer. Den Nationalpark darf man nur mit nem Guide betreten, ds kostet mind. 80$ und schnorcheln 90$, tauchen ab 130$. Ich bin noch lange genug hier, es gibt Nationalparks in denen man 7$ Eintritt zahlt und selber rumgehen kann und die vielleicht keine ganz so grosse Artenvielfalt besitzen, aber fuer nen Leihen wie mich interessant genug sind. Ausserdem finde ich Touren doof, ich will mir die Zeit nehmen wie ich moechte, und mich da nicht an andere anpassen muessen. (Und das Wandern gestern fuehrte am Strand/Jungle, am Rand des Nationalparks lang. Nur falls ihr euch wundert.)



Eine Sache lasse ich mir dann aber doch nicht nehmen,ich mache heute Abend eine Nachtwanderung, auch ne Tour, 40$, im Nationalpark. Das soll super toll sein, ich werde auf seeeeeehr viele sehr grosse Spinnen treffen (ihhhhh), giftige Schlangen sehen und viele Froesche treffen. Und weil ich mich das 1. nie alleine trauen wuerde und 2. nie all diese kleinen Viecher sehen wuerde, und ich 40$ einen fairen Preis finde, freue ich mich schon sehr darauf.
Jetzt muss ich aber zum Schluss kommen, der Typ, der mir seinen Laptop geliehen hat, braucht den jetzt selber, und ich will heute nochmal an den Strand kommen.
Kleiner Ausblick fuer die naechsten Tage: morgen gehst mit 2 Maedels nach Dominical, abends wird superbowl geguckt und dann moechte ich dort noch nen Tag bleiben und in den Nationalpark in der Naehe gehen.
So siehts aus. Bis bald!
❤ Charlie